Wow! Hat man die ersten vier Songs hinter sich, kann man nicht anders, als Neogene einen enormen Sprung nach vorne zu attestieren. Das betrifft vor allen Dingen das Songwriting von Sängerin Manuela Frey und Gitarrist Oliver Spanke. Denn was das spieltechnisch ohnehin hoch veranlagte Quintett bisher unter Beweis stellte, ist hier weiterhin hör- und überprüfbar.
„Brainville“ ist poporientierter, ohne den druckvollen Sound, den die Band spielt, zu vernachlässigen. Stichwort: Beatle-esk, ja, aber dann mehr verschroben wie XTC und bei „A Little Depressed“ darf es auch mal ein kurzes, Queen-Reminiszenzen hervorrufendes Gitarrensolo sein und der Schlusstrack „Edge Of The Track“ hat den epischen Sing-along-Moment für Livekonzerte.
Die weichen Klänge eines Küstendorfs
Natürlich spuken auch weiterhin die früher schon vielfach zitierten Garbage im Hintergrund – die hatten in ihrer Hochzeit ja auch ein untrügliches Gespür für Pop-Hooklines, die sich in Gitarrengewittern und harten Soundbrettern bewähren mussten. Aber jetzt legt Neogene dem skelettierten Rock einen weichen und warmen Pop-Mantel um. Der Albumtitel „Brainville“ bezieht sich auf das gleichnamige Dorf an der Küste der Normandie, wo der Großteil der Songs geschrieben wurde. Produziert wurde das Album im Anschluss an die Heimkehr nach Aachen dann in Eigenregie.\ rm
26.9.
Neogene: CD-Releasekonzert
20 Uhr, Musikbunker in Aachen
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