Max Krieger kann sich gut an die Anfangstage seines „EMF“ erinnern. Damals, 1992, begann alles in einem großem Zirkuszelt in der Eschweiler Preyerstraße, das dreitägige Musikfestival nannte sich „1. Eschweiler Jazztage“, hatte 2.000 Besucher, und die Bands hießen Scetches (aus Aachen), Blues Brothers Revival Band oder Peter Herbolzheimer Bigband.
Für einen weiteren Auftritt der Blues Brothers Band warb Krieger dann 1998 mit einem schwarz lackierten US-Schlitten als „Bluesmobil“, fuhr am Abend vorab durch die Aachener Innenstadt, ein Megafon sorgte für eine lautstarke Bewerbung.
1996 wurde die Jazztage zum Music Festival. Weiterhin fanden die Konzerte im Zelt statt, zu Gast waren u.a. Marla Glen, Jazzkantine und Chris Barber mit seiner Band.
Ab 2001 ist das EMF dank vieler Sponsoren eintrittsfrei und mit den umliegenden Gastronomien, die ebenfalls unterstützen, am Eschweiler Marktplatz beheimatet. Zum Festivalprogramm gehört seitdem eine Kneipenrallye mit Livemusik bis in die frühen Morgenstunden sowie eine Gospelmesse am Sonntagmorgen.
Für die nächsten 25 Jahre sieht Max Krieger mit der Finanzierung eines kostenlosen Festivals Probleme auf sich zu kommen. „Sollten die Sponsoren Ihr Engagement in der Zukunft zurückfahren, wäre mein Modell ein EMF für die Zukunft, welches mit zwei kostenlosen Tagen sowie ein, zwei größeren Konzerten mit Eintritt bestünde; die Eintrittsveranstaltungen würden die kostenlosen quasi ein Stück weit mit querfinanzieren.“
Am wichtigsten ist Max Krieger nach 25 Jahren EMF, dass es in der ganzen Zeit nie zu größeren Zwischenfällen gekommen ist; ein Musikfestival über die Grenzen Eschweilers hinaus, was als gemeinsamer Ort zum Musikhören und Feiern von den vielen tausend Besuchern stets friedvoll verstanden wurde.
Das Wochenende vom 19. bis 21. August hat es daher in sich. Am Freitag beehrt die niederländische Saxophonistin Candy Dulfer – die viele Jahre auch für Prince ihr Horn spielte – mit ihrer Band die große Bühne auf dem Marktplatz.
Das Jubiläumskonzert am Samstag gehört dem ex-Manfred Mann’s Earthband-Sänger Chris Thompson, der zusammen mit der Kammerphilharmonie St. Petersburg ein Potpourri seiner vielen Hits („Blinded by the Light“, „Davey’s On the Road Again“, „For You“) in orchestralen Gewand anstimmt. Das Orchester ist ein Anziehungspunkt für viele Solisten, arbeitete bereits mit Mikis Theodorakis, Nigel Kennedy und David Garrett.
Zum Jubiläum wird die hinter der Bühne liegende Kirche St. Peter und Paul mit Lasershows festlich in Szene gesetzt. Am Sonntag werden dann die Kölner Brings den Schlusspunkt des diesjährigen EMF setzen. Das Festival sieht Max Krieger auch als einen wichtiges Meilenstein der kulturellen Grundversorgung in der StädteRegion.
„Die einzelnen Kommunen müssen Nischen entdecken, die Vielseitigkeit fördern und die gewachsenen Strukturen nutzen. Mit dem EMF leisten wir dazu einen Beitrag.“ \rm
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