Wo kauft man einen ausgestopften Hai?
Rief: Nun ja, er ist nicht wirklich ausgestopft. Das hat man im 16. und 17. Jahrhundert gemacht, mit Sägemehl zum Beispiel. Heute zieht man die gegerbte Fischhaut über eine Form aus Polyurethan. Deswegen ist unser Präparat mit etwa zehn Kilogramm auch relativ leicht.
Und woher stammt das tote Tier?
Rief: Ich habe dieses Exemplar des kleinen Schwarzspitzenhais bei einem österreichischen Tierpräparations-Betrieb gekauft. Die Hai-Präparate, die diese Firma anbietet, kommen aus Südafrika und unterliegen der strengen Kontrolle durch das „KwaZulu-Natal Sharks Board Maritime Centre of Excellence“ (KZNSB). Sie stammen von Haien, die sich in den Küstenschutznetzen vor Badestränden verfangen haben und dort verendet sind.
Der politisch korrekte Umgang mit dem Hai ist also nachgewiesen. Wie sieht es mit dem „Sarotti-Mohr“ in der neuen Kunstkammer aus?
Rief: Viele Exotica, die gesammelt wurden, waren Mitbringsel aus den Kolonien. Das stellen wir mit der Ausstellung solcher Gegenstände zur Diskussion. Wir fragen nach unserer Geschichte, nach der Identität unseres Hauses und auch danach, was unser kolonialistisches Erbe mit dem aktuellen Weltgeschehen zu tun haben könnte. \
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