Urban Project lieben die Veröffentlichung im kurzen Format. Drei EPs sind zwischen 2016 und 2021 entstanden: „White Lies“ (2016), „Solid Heart“ (2018) und jetzt „Short Story“. Gab es beim Urban Project 2016 noch eine Besetzung mit anderer Rhythmussektion, stabilisiert sich seit ein paar Jahren eine Formation mit Urban Elsässer (Gitarre), Yen Anetzberger (Vocals), Markus Proske (Bass, Keyboards) und Ben Overmann (Schlagzeug).
Urban Project setzen sich stilistisch bewusst zwischen alle Stühle. „Short Story“ ist deutlich rock-orientierter als der Sound der früheren EPs. Der Titeltrack hätte Airplay-Chancen, wenn es über das gängige Dudel-Formatradio hinaus noch genügend Nischen gäbe. Die meisten Songs der Band orientieren sich zwar an einem Format zwischen drei und fünf Minuten, nutzen aber gleichzeitig Freiräume für Brüche, Eruptionen in Melodien und Taktwechseln.
Mit Elsässer und Proske haben sie zwei sehr versierte Instrumentalisten. Beide jazzgeschult, Elsässer ist neben seiner Jazz-Band Artefakt auch flexibel mit Progrock- sowie einer Westcoast-Affinität unterwegs?– seine songdienlichen Gitarrensoli schlagen immer wieder verblüffende Haken. Und warum Bassist Proske – der als Produzent, Tonmischer und Arrangeur in der Aachener Szene viele weitere gute Dienste leistet?– im Mitte Dezember aufgezeichneten Konzert #bunkerliebe des Musikbunker Aachen ein Led Zeppelin-T-Shirt trägt, erklärt er im dort geschehenen Interview.?\ rm
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