Silje Nergaard, die spätestens seit Ende der 90er zur ersten Garde der Jazz-Sängerinnen aus dem hohen Norden gehört, bewegt sich schon immer zwischen Pop und Jazz. Insofern bietet das neue Album der Norwegerin keine Überraschung. Bis auf den Jimmy-Webb-Song „The Moons A Harsh Mistress“ und eine bis auf das Gerippe reduzierte Adaption des Killers-Titels „Human“ stammen alle Stücke aus der Feder der Norwegerin. Ungewohnt ist die Minimal-Besetzung mit Hallgrim Bratberg und Håvar Bendiksen an diversen Gitarren, gelegentlich unterstützt von Gästen wie dem Trompeter Nils Petter Molvaer oder dem Percussionisten Martin Winstadt. Es sind in erster Linie die brillanten Improvisationen der Gitarristen sowie „Gods Mistakes“ mit John Scofield als Gast an der elektrischen Gitarre, das experimentelle „When Our Tune Is Played“ und das swingende „He Must Have Been Telling A Lie“, die das Siegel Jazz verdienen. Ansonsten tendiert Silje Nergaard mit geschmeidig-eleganter Stimme zu Pop und sogar noch mehr in Richtung Folk. /// vst
(Sony Music)
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