Die Menge an wirbelndem Retro-Soul, die schon im ersten Song „Black Moon Rising“ mit stoischem Basspumpen und samtig-schönen Vocals aus den Boxen oder EarPods tropft, lässt die Vorschusslorbeeren, die es nach ihrem Auftritt beim SXSW-Festival 2018 regnete, durchaus gerechtfertigt erscheinen. Klar scheint die US-typische, und wohl bewusst platzierte Anekdote vom Gitarristen/Produzenten Quesada, der auf der Suche nach einem Sänger mit einem Faible für sowohl Neil Young, als auch Sam Cooke per Zufall an Burton gerät, ein bisschen arg hollywoodesk. Gerade, weil dieses durchaus traditionelle Soul-Album solches Beiwerk gar nicht nötig hat. Hier stimmen die Produktion, die technische Versiertheit von Sänger und Band und der unbeschreibliche Vibe, mit dem die Soulmusik ihre glaubhafte Leidensfähigkeit erlangt. Nur der Wu-Tang-Vergleich bleibt bei aller Euphorie am Ende ein wenig fragwürdig. Einzig die staubige Authentizität der legendären HipHop-Kombo scheint übertragbar, denn Sprechgesang taucht hier zum Glück gar nicht auf. \ kt
(PIAS/ATO/Rough Trade)
Bewertung der redaktion
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