Musikalisch liegen, auch aufgrund des zweistimmigen Wortgesangs von Martina Stranger und Paul Plut, Vergleiche mit den Weepies und Yo La Tengo, aber auch FSK und JaKönigJa nahe. Aber je länger man hier staunt, desto abwechslungsreicher wird der musikalische Kosmos dieser Band. Die Texte bleiben im Kleinen, den alltagsmagischen Verrückungen von Eric Pfeil nicht unähnlich, aber ohne ins Surreale abzubiegen. Und was für tolle Songs das sind. Der Opener „FAQ“ etwa, ein munterer Reigen durch die Fragen, die man sich so stellt. „Manchmal Ist Alles An Mir Falsch“ konstatiert ohne zu jammern „Ich Liebe Dich (Tu Nur So)“ ist dann fast schon euphorischer Pop, ebenso wie „Sag Ja (Ich Bin Ruiniert)“. Und wie fein sie mit Sprache umgehen, Humor, aber ohne Schmunzeln, Mini-Beobachtungen, aber ohne Biederkeit, Romantik, ohne Pathos. Persönlicher Hit: „Küss Mich“, der für ein paar Minuten in die Welt heimlicher Nachmittagsküsse im Elternhaus entführt. Oder doch „In Der Nacht“, das beweist, dass man Hymnen komplett ohne Schmock-Pathos schreiben kann. Schockverliebt in diese Band! Und ein schöneres Album in deutscher Sprache muss dieses Jahr noch gefunden werden. \ kk
Viech
Niemand wird sich erinnern, dass wir hier waren
Abgesang
Bewertung der redaktion
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