Sein Protest gegen die chinesische Unterdrückung in Tibet lässt ihn derzeit parallel zu den dortigen Olympischen Spielen aktiv, u.a. auf Skiern durch die Schweiz, durch Europa reisen. Bereits einen Tag vor der Eröffnungszeremonie der Winterspiele 2022 in der chinesischen Hauptstadt organisierte Namling unter dem Motto „Spiele der Schande“ einen Marsch für 500 tibetanische Demonstranten aus ganz Europa. Der Protestzug zog sich über drei Kilometer vom IOC-Gebäude in Lausanne zum Olympischen Museum.
In Aachen hat Loten Namling direkt zweierlei Spuren hinterlassen. Zum einen gibt es ein auf YouTube dokumentiertes einstündiges Konzert vom Oktober letzten Jahres namens „Tibet on Jazz“. Namling spielte mit hiesigen Szenegrößen wie Mario Triska (Violine), Reno Schnell (Gitarre), Peter Sonntag (Bass) und Max Sonntag (Schlagzeug). Der Stolberger Triska, der bereits mit Namling in der Schweiz gespielt hatte, stellte den Kontakt her.
Auch auf der kommenden Veröffentlichung der Aachener Band Violette Sounds singt der Exil-Tibetaner ein paar Songs. Zur Unterstützung für seine Reise durch Europa finanzierten ihm Schlagzeuger Karl Henneberg und die Design Print Production-Firma von Chrit Jacquorie einen Kastenwagen. Karl Henneberg: „Wir haben uns per Zufall letzten Oktober auf einer Privatfete kennengelernt. Loten war als Begleitung von Mario Triska mit und hat spontan einen Song gesungen, der mich berührt hat. Wir haben dann miteinander telefoniert, und er hat sich bereit erklärt, seine tolle, ausdrucksstarke Stimme für unsere nächste Produktion „Infinity“, was eben dieses Thema Transzendenz, die-sen spirituellen Background beinhaltet, beizusteuern.
“Loten Namling eigenes Repertoire besteht aus Gesängen von Jetsün Milarepa, der als größter Dichter Tibets gilt. Namling kombiniert auch die Volkslieder seiner Heimat mit dem Blues, verbindet Tradition und Moderne, spielt darüber hi-naus die tibetische Dran-nye, eine Laute.
Am 10. März startet Loten Namling dann seine „A Song for Tibet from you“-Tour, wo er in Anlehnung an die Performance-Künstlerin Marina Abramovic sich auf öffentlichen Plätzen vis-a-vis gegenüber platziert für verschiedenste Menschen singen möchte. Folgen kann man dem Aktivisten auf Instagram und Facebook. \ rm
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