Jahr für Jahr werden in Deutschland mehrere Tonnen an Lebensmitteln in den Müll geworfen. Dabei landen auch einige in der Tonne, die dort nicht hingehören – zumindest nicht sollten. Oftmals entscheiden nur ein paar kleine Zahlen über das weitere Schicksal der Lebensmittel. Dabei wird schon seit Jahren über deren Abschaffung diskutiert. Gemeint ist: das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD).
Weil das Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Packung überschritten ist, landen zahlreiche Lebensmittel – ob im Privathaushalt oder im Supermarkt – im Abfall. Dabei sind viele dieser Lebensmittel noch völlig in Ordnung und könnten gegessen werden. Denn das Mindesthaltbarkeitsdatum ist lediglich ein Datum, bis zu dem sich ein verpacktes Lebensmittel mindestens lagern und verzehren lässt, ohne seine spezifischen Eigenschaften wie Geruch, Geschmack oder Nährwert zu verlieren.
Doch das Problem ist: Viele Menschen verwechseln das Mindesthaltbarkeitsdatum mit einem Verfallsdatum. Dabei legen zahlreiche Lebenshersteller das Datum frühzeitiger fest, um auf Nummer sicherzugehen. Viele Lebensmittel sind aber noch lange über dieses Richtdatum hinaus genießbar. So können Reis, Nudeln, Mehl, Kaffee, Gemüse- und Obstkonserven oder Gewürze beispielsweise noch ein Jahr über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus verzehrt werden. Rund sechs Monate länger haltbar sind auch Marmelade oder Tiefkühl-Obst und -Gemüse. Müsli, Cornflakes oder Haferflocken können zwei Monate noch gegessen werden. Und auch Milchprodukte sind nach Ablaufdatum weiterhin essbar. Schnitt- und Hartkäse, hartgekochte Eier oder Butter sind weitere 21 Tage haltbar.
Ob Produkte noch genießbar sind oder nicht, lässt sich mit den eigenen Sinnen überprüfen: Sehen, Riechen und Schmecken. Ist Schimmel zu erkennen, riecht es unangenehm, schmeckt es säuerlich, oder prickelt auf der Zunge? Dann Zunge und Finger weg! Jv
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