Über 50 Kommunen aus Deutschland und den Grenzländern sind bereit sich dem Vorgehen der StädteRegion gegen Tihange 2 anzuschließen. Der nächste Termin ist der gemeinsame Besuch bei der EU-Kommission in Brüssel. Hier wird die Gruppe von EU-Parlamentspräsident Martin Schulz empfangen.
Besuch in Brüssel
Der Besuch bei der EU-Kommission hat zum Ziel, dem amtierenden EU-Kommissar für Energie, Miguel Arias Canete, einen Fragenkatalog zu überreichen.
Er wird um Auskunft über die der Kommission vorliegenden Informationen zum Kraftwerk Tihange gebeten.
Städteregionsrat Helmut Etschenberg weiß, dass die Bürger in Luxemburg, Belgien, Deutschland und den Niederlanden beunruhigt über die Sicherheit des AKWs sind.
„Wir werden deshalb die EU-Kommission auffordern, ihre Informationsansprüche gegenüber dem Königreich Belgien geltend zu machen“, erklärt Etschenberg.
So soll geprüft werden, ob ein Verstoß gegen die europäischen Verträge mit den Vorgängen in Tihange 2 vorliegt.
Internationale Unterstützung
Etschenberg ist froh, immer mehr Mitstreiter im Kampf gegen Tihange an seiner Seite zu wissen.
„Viele Kommunen haben sich bei uns gemeldet und ihre Unterstützung angeboten. Besonders freut mich das Engagement der niederländischen Nachbarn und der Kommunen aus Luxemburg!“
Henri Kox, Bürgermeister von Remich (LU), hat erfolgreich rund 30 Kommunen als Solidargemeinschaft gewonnen.
Die Vertreter der über 50 Kommunen haben deutlich gemacht, dass sie das Vorgehen der StädteRegion Aachen uneingeschränkt unterstützen wollen. Sie haben einen freiwilligen finanziellen Beitrag zwischen 1.000 und 3.000 Euro angeboten.
Einsatz der StädteRegion
Etschenberg ist besonders über die Unterstützung von Professor Wolfgang Renneberg erfreut.
Der Physiker, Jurist und Leiter des Büros für Atomsicherheit gilt als Experte auf seinem Gebiet und leistet wertvolle Arbeit zur Vorbereitung der zweiten Klage der StädteRegion.
Diese wird vor dem Gericht der ersten Instanz angestrebt, um die persönliche Betroffenheit der Menschen in den jeweiligen Regionen explizit nachzuweisen.
Die erste Klage der StädteRegion gegen Tihange 2 läuft bereits seit Anfang Februar.
Vor dem obersten belgischen Gericht ist in erste Linie die Frage relevant, ob es überhaupt eine Genehmigung dafür gegeben hat, die Rissreaktoren wieder ans Netz zu nehmen. \ kv
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