Von Sebastian Dreher
Auch wenn Aachen in naher Zukunft keine stromgetriebene Stadtbahn bekommen wird – die Euregio ist und bleibt in Deutschland eine der fortschrittlichsten und innovativsten Regionen in Sachen Elektromobilität. Zwar ist die erste Phase des vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung ausgeschriebenen Projekts „Modellregion Elektromobilität“ vor zwei Jahren ausgelaufen, mit dem Anschlussprojekt „eMoVe“ und dem erklärten Ziel, einen elektromobilen Mobilitätsverbund für die Region zu installieren, konnten jedoch weitere Fördergelder gesichert werden.
Gebündelte Informationen
Die werden genutzt, um sich auf allen Ebenen der Personenbeförderung für die Zukunft zu rüsten: Bus, Bahn, Kfz, Fahrrad. Neben Forschung und Technik darf allerdings nicht vergessen werden, für wen der ganze Aufwand betrieben wird – für die Aachener. „Es gibt so viele Partner, so viele Projekte und Themen“, sagt Dr. Armin Langweg von der Abteilung Verkehrsmanagement der Stadt Aachen. „Das muss ordentlich vermittelt werden.“ Damit sich die Bürger ein Bild machen können, auf welchem Stand der Fortschritt ist und welche Projekte aktuell in Angriff genommen werden, wurde jetzt die Homepage www.emobil-aachen.de unter Federführung von Wirtschaftsförderung und Fachbereich Presse und Marketing der Stadt Aachen überarbeitet und neu ins Netz gestellt. „Das Wichtigste ist, dass die Menschen gebündelte Informationen bekommen“, so Langweg. „Dazu arbeiten wir mit vielen Partnern zusammen, um das Portal gemeinsam zu befeuern.“ Soll heißen: Die STAWAG, viele Institute von RWTH und FH Aachen, Stadt Aachen, StädteRegion, ASEAG und einige mehr – sollen ihre Projekte, Ideen und Aktionen in verständlicher Sprache über www.emobil-aachen.de verbreiten.
Die Plattform ist offen für weitere Partner. Die neue Seite ist in die Rubriken „Aktuelles“, „Energie“, „Projekte“, „Partner“ sowie „Auto“, „Fahrrad“, „Bus&Bahn“ unterteilt. Hier finden sich Infos zu „E-Bike-Testwochen für Betriebe“, Fahrrad-Touren und -Testberichten ebenso wie zur Infrastruktur der Aachener Ladestationen für Elektrofahrzeuge sowie diversen Fachveranstaltungen und Wettbewerben. Zu jedem Partnerunternehmen gibt es ein steckbriefartiges Portfolio, in dem neben Mitarbeiterzahl, Adresse und Ansprechpartnern auch die Kompetenzen sowie die Projekte aufgelistet sind, an dem die jeweilige Firma beteiligt ist.
Pedelec-Verleih-System
Im Falle der studentischen Initiative veloCITY steht unter dem Punkt „Projekte“ nichts, weil veloCITY selbst das Projekt ist. Die Idee ist, in Aachen ein Pedelec-Verleihsystem zu installieren, das an 100 Stationen mit 1.750 Anschlusspunkten 1.000 Pedelecs bereitstellt. Das Wegweisende an diesem Projekt ist, dass es eventuell eine Marschroute vorgeben könnte, wie mit dem Thema E-Bike strategisch umgegangen wird. Ist es für die Menschen sinnvoll, ein eigenes Pedelec zu besitzen, oder ist ein Verleih-System praktikabler? Die Vor- und Nachteile liegen auf der Hand. Nahezu jeder, der zum ersten Mal mit einem elektrobetriebenen Fahrrad fährt, ist begeistert. Bis er es abends in den Keller oder in die Wohnung tragen muss, damit das teure Ding nicht geklaut oder kaputtgemacht wird. Hat er sich ein Bike geliehen, gibt er die Verantwortung an der Station ab. „Die Parteien finden die Initiative gut“, erläutert Langweg. „Wir werden dem Mobilitätsausschuss vorschlagen, dass sich auch die Stadt mit vorhandenen Geldern am Aufbau von veloCITY beteiligt.“ Wenn sich genug Partner finden, können Ende nächsten Jahres die ersten 20 Verleih-Stationen installiert sein.
Gesichter der Elektromobilität gesucht
Beiträge zu grundlegenden Themen, Videos und Bilderstrecken zu vergangenen Aktionen werden im Archiv oder in der Mediathek des Portals Platz finden. „Darüber hinaus geben wir Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, der euregionalen Elektromobilität ein Gesicht zu geben und über ihre Erlebnisse mit der neuen Technologie zu berichten“, sagt Langweg. „Wer Interesse hat, kann sich über info@emobil-aachen.de bei uns melden.“ ///
www.emobil-aachen.de
WEITEREMPFEHLEN