Der Film „Planet der Affen“ von Franklin J. Schaffner aus dem Jahr 1968 ist eine faszinierende Evolutionsallegorie, zeitlos, deprimierend und düster. Die Reflexion über die menschliche Natur, angeregt durch die Romanvorlage von Pierre Boulle, lieferte ausreichend Stoff für vier Fortsetzungen (siehe Kasten).
Dem Remake von Tim Burton fehlte 2001 dieser Geist, den das Autoren-Duo Rick Jaffa und Amanda Silver für ihre (Vor-)geschichte vor drei Jahren jedoch erneut heraufbeschwor. Gemeinsam produzierten sie ihre Version im Kern als Vater-Sohn-Drama zwischen einem Wissenschaftler und einem Schimpansen und fanden damit bei Publikum und Kritik gleichermaßen großen Anklang.
Eine gute Basis, die für Teil 2 ein noch höheres Budget zur Folge hatte: Die computeranimierten Affen wirken nun noch lebensechter und nehmen einen Großteil der Screentime in Anspruch.
Zehn Jahre sind seit dem Ausbruch der sogenannten Affengrippe vergangen, die aus dem Alzheimer-Medikament von Doktor Rodman hervorging, das den Affen Intelligenz einhauchte und nahezu die gesamte Menschheit auslöschte. Eine Handvoll Überlebender hat sich in einer Kolonie zusammengerottet, während im Wald die Affenzivilisation wächst und gedeiht.
Die einzige Hoffnung für die Menschen besteht darin, mit Hilfe eines Staudamms wieder Strom für die Stadt zu erzeugen. Doch der Damm liegt inmitten des Affenreviers. Mit dem Eindringen der Menschen in den Lebensraum der Affen beginnt ein Krieg, der das bisherige Konzept der Evolution auf den Kopf stellt und die Frage aufwirft: Wer ist hier wild und wer zivilisiert?
Das Drehbuch hält den menschlichen Betrachtern den Spiegel vor und an dem bereits in der Urversion immanenten Gedanken fest, dass sich die Menschheit selbst zugrunde richtet. Egoismus und Verrat dringen aber auch in die Affengesellschaft und am Ende steht die Erkenntnis, dass Mensch und Affe sich kaum voneinander unterscheiden.
Dies mag bisweilen etwas platt wirken und die Ausrichtung auf großes Actionabenteuerkino lässt kaum Raum für Zwischentöne. Beim Erstling setzte James Franco zudem als menschlicher Hauptdarsteller zusätzliche Akzente, die diesmal fehlen.
An diese Stelle tritt eine grandios animierte Affenhorde, aus der besonders der aus Teil 1 bekannte Anführer Caesar heraussticht. Im Einerlei kalkulierter Blockbuster setzt sich Matt Reeves’ („Cloverfield“) Fortsetzung angenehm von der Konkurrenz ab und kombiniert Schauwerte mit Grips. \ Lars Tunçay
„Planet der Affen – Revolution“
USA 2014 // R: Matt Reeves
Start: 7.8.
Zusammen mit Teil 1 („Planet der Affen: Prevolution“) im Double-Feature am 6.8. um 19.30 Uhr im Aachener und im Alsdorfer Cineplex
Bewertung der redaktion
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