Von Kira Wirtz Für die, die ihn nicht kennen: Moritz Netenjakob ist Kabarettist und bekannt für zahlreiche Gags, die es in TV-Shows mit Dirk Bach, Anke Engelke oder Christoph Maria Herbst geschafft haben. Aber nicht nur das: Er ist auch Bestseller-Autor und Grimme-Preisträger. Seine Romane „Macho Man“, „Der Boss“ oder „Milchschaumschläger“ waren überaus erfolgreich. Und ja genau, seine Stücke wurden bereits im Das Da-Theater gezeigt und mauserten sich schnell zu Publikumslieblingen. Im letzten Jahr hat er eine Art Testlesung seines Stückes „Old School“ am Das Da-Theater gehalten und die Publikumsreaktion war so gut, dass er zusammen mit Theaterintendant Tom Hirtz beschlossen hat, gleich ein Musical mit Musik von Christoph Eisenburger auf die Bühne zu bringen. Und das feiert im November auf Gut Hebscheid Premiere. Zum Stück Der alternde Kabarettist und erklärte Comedy-Hasser Gregor Keifel sieht seinen TV-Stern untergehen und muss sich aufgrund schwächelnder Einschaltquoten plötzlich die Bühne mit der jungen Comedienne Leonie Immer teilen. Da prallen Welten aufeinander: die alte auf die junge Generation, Kabarett auf Comedy sowie Inhalt auf Instagram. Alles Vorurteile, die Netenjakob kennt. „Es ist eine Art Abrechnung mit dem alten Disput Kabarett versus Comedy.“ Und wo liegt das Problem? „Letztlich ist alles Humor. Vereinfacht kann man sagen: Das Kabarett lacht über Politiker, die Comedy über andere Promis.“ Dass das aber doch nicht ganz so leicht ist, beweist „Old School“. „Es gibt nicht für alles eine Schublade, das müssen auch Keifel und Immer lernen.“ Netenjakob arbeitet schließlich selbst in beiden Genres, seine Erfahrungen aus 30 Jahren, die Absurditäten und Widersprüche konnte er mit jeder Menge Satire und Wortwitz in sein Stück fassen. Damit es nicht einfach nur ein 2-Personen-Stück wird, sondern auch noch mit Musik untermalt wird, hat Eisenburger für die fünf Spielblöcke die Musik komponiert. Oder mit seinen Worten ausgedrückt: „Ich habe Moritz’ Stücke mit eigenen Pophits garniert.“ Wichtig war beiden, dass keine Coversongs verwendet werden, sondern Szenen, die ursprünglich Sprechtexte waren, zu Songs umgestaltet werden. Warum überhaupt Musik nötig war, beantwortet Intendant Tom Hirtz: „Zu unserem Theater-Dinner gehört seit Jahren die Musik. Und Moritz Netenjakobs Texte sind sehr musikalisch, so dass es ein Leichtes für Christoph Eisenburger wurde“. Regisseurin Maren Dupont pflichtet ihm bei: „Christoph hat in seiner Karriere schon in Musicals von Mamma Mia bis Phantom der Oper mitgewirkt hat, er bedient Genres von Chanson bis Rock und vom Schlager bis zur Ballade. Uns war klar, dass er für „Old School“ die passenden Musikstücke schreiben kann.“ Zehn Songs aus unterschiedlichen Genres runden das Stück nun ab. Dabei unterstützt die Musik jeweils perfekt die Stimmung im Stück. Zwischen den einzelnen Szenen wird dann das Menü serviert. Gespielt wird beim Essen selbstverständlich nicht. Das Konzept hat sich in den letzten Jahren bewährt, dennoch ist man sich am Das Da-Theater sicher: „Das funktioniert auch ohne Essen!“ Und genau deshalb wird es erstmals eine Preview geben, bei der „Old School“ ohne das Dinner, aber mit allem sonstigen Schnick und Schnack, auf die Bühne gebracht wird. „Es ist einfach toll, solch ein Stück vor der Premiere einmal zu testen und zu sehen, wie das Publikum reagiert“, erklärt Netenjakob. „In anderen Ländern ist eine Preview völlig normal und gehört dazu. Nur so bekommt man eine direkte Rückmeldung vom Publikum.“ Es wird ein Rundum-Wohlfühlabend werden, wenn 60 Klenkes-Leser in den Genuss kommen, bei Getränken, aber ohne Speisen auf Gut Hebscheid „Old School“ vor der Premiere zu besuchen, quasi backstage in die Kabine der TV-Darsteller zu spinksen und als erstes zu entscheiden, wann bei einem Witz gelächelt und wann gelacht wird. Und vielleicht ist man dann auch der oder die Erste mit einem Ohrwurm von Eisenburgers Pop-Hits. Wie alles begann Moritz Netenjakob hat eine besondere Verbindung zum Das Da-Theater: Eher widerwillig folgte er einer Einladung von Hirtz und Dupont zur Aufführung von „Macho Man“ (damals war die Brasserie Aix im Frankenberger Viertel die Spielstätte) nach Aachen – und war dann von der Inszenierung begeistert. „Es passiert selten, dass Autor und Regisseur auf einer Wellenlänge sind. Aber das Das Da-Theater hat die gleiche Einstellung zu Bühnenstücken wie ich. Hier weiß ich meine Stücke in besten Händen.“ Na, wenn das mal kein Lob ist und die ultimative Anregung das Stück auf gar keinen Fall zu verpassen! Ob mit oder ohne Fünf-Gänge-Menü gilt: Es soll gelacht werden.
Die Preview Die exklusive Preview von „Old School“ findet am 1.11. um 18 Uhr auf Gut Hebscheid statt. 30 x 2 Klenkes-Leser können zu einem Eintrittspreis von 10 Euro teilnehmen. Einfach bei Interesse eine Mail mit „Old School“ an redaktion-klenkes@medienhausaachen.de senden. Die ersten 30 bekommen eine Zusage mit allen weiteren Infos.
Hier geht es zur Website des DasDa-Theaters.
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