Die beiden Gastronomen Marcus Kaufmann und Kosta Athanasiou sind ein Erfolgsteam, das in der Aachener Gastro-Landschaft immer wieder interessante Akzente setzt. Ihre Zusammenarbeit begann im Ferbers, dem Café-Pavillon von Kosta Athanasiou im Burtscheider Park, der mit seiner großen Terrasse und dem Spielplatz vor allem bei Familien punktet. Marcus Kaufmann kellnerte dort und einige Zeit später eröffneten die Beiden die erste Pizzeria mit güldenem Ofen und original neapolitanischen Rezepten, das Gold of Naples in der Pontstraße.
Aachens Ausgehmeile liegt den Beiden am Herzen, deshalb haben sie auch zugeschlagen, als die Tangente zum Verkauf stand. Gemeinsam mit anderen Gastronomen und Geschäftsleuten setzen sie sich derzeit für eine Aufwertung der „Ponte“ ein. Als Erstes wird eine neue Website über die Angebote informieren, damit die Straße „wieder zu einer schönen Essmeile wird“, wie Marcus Kaufmann sagt. Während der Corona-Pandemie erfolgte dann auch die Eröffnung des Ferdinands in der oberen Pontstraße, einer Burgerbuzze im amerikanischen Stil. Auch wenn man generell keinen akuten Burgermangel in der Pontstraße vermuten würde, sticht das Konzept hervor: Die Zutaten für die Burger stammen aus regionaler Produktion. Das Fleisch kommt aus der Eifel, wird im Aachener Zerlegebetrieb Ziemons verarbeitet und in Kooperation mit Mex-Al, dem Experten für mexikanische Lebensmittel, zu Burger-Patties geformt. Die passenden Brötchen kommen von der Bäckerei Kaussen, ebenfalls ein lokaler Handwerksbetrieb, der übrigens auch am Bezug von Mehl aus regionaler Produktion arbeitet. Marcus Kaufmann erläutert, dass man bei der Einrichtung des Restaurants samt benachbarter Burgerbuzze, dem Abhol- und Liefer-Service, direkt die Infrastruktur für den Lieferbetrieb geschaffen habe, denn das bleibe über die Pandemie hinaus ein Standbein der modernen Gastronomie. Der Sinn für ein rundes Gesamtkonzept eint Marcus Kaufmann und Kosta Athanasiou, beiden ist auch die Ausstattung ihrer Läden wichtig. Und so bietet das Ferdinands eine schlichte, moderne Einrichtung mit zeitgemäßen Dekorationselementen, die den Gastraum gemütlich machen. Im großzügigen Gastraum mit rund 90 Sitzplätzen oder auf der Terrasse kann man aus verschiedenen Gerichten der nordamerikanischen-lateinamerikanischen Küche wählen – mit und ohne Fleisch. Denn Burgerbuzze heißt hier nicht automatisch, dass das Burgerpatty aus Eifler Limousin Rindfleisch ist. Laut Marcus Kaufmann läuft beispielsweise der „Ziegenbock“-Burger (12,90 Euro) genau so gut wie die normalen Burger, die mit 160 Gramm-Patty zubereitet werden (ab 8,90 Euro). Die essbaren Kaktusblätter der Feigenkakteen, auch Nopal genannt, sind in der mexikanischen Küche so selbstverständlich als Beilage wie in Deutschland die Kartoffeln. Mit Rucola, Ziegenkäse, Walnüssen, karamellisierten Zwiebeln und Feige wird daraus ein ansehnlicher vegetarischer Burger, der sich nicht verstecken muss. Die Karte bietet außerdem Sandwiches, darunter das in Aachen noch als Geheimtipp geltende „Philly Cheese Steak“ (17,90 Euro), Hot Dogs (ab 7,90 Euro), Poutines (ab 6,50 Euro), Chicken Wings oder Spare-Ribs (12,90/19,90 Euro), Chilli con und sin Carne (6,90 Euro), Salate und Bowls (ab 4,50 Euro), begleitet von Fritten, Süßkartoffel-Fritten oder Ofenkartoffeln. Die Gerichte sind teurer als die Imbissangebote entlang der Pontstraße, dafür wird aber auch auf regionale Produkte und raffinierte – darunter auch zahlreiche vegane – Gerichte gesetzt.
Marcus Kaufmann verrät, dass auch für das Ferdinands, ähnlich wie im Gold of Naples Monatsangebote in Planung sind. Außerdem wird das Gold of Naples im Herbst in der Eupener Straße im ehemaligen Zum Möffelchen mit einem To go-Service an den Start gehen. Die 19 Quadratmeter lassen nur einen Abholservice zu, es wird aber bestimmt auch einige Außensitzplätze, allerdings ohne Alkoholausschank und eigenes WC, geben. Damit wird auch der Aachener Süden demnächst seine direkte Versorgung mit der beliebten Gold of Naples-Pizza sichern können. \ Von Belinda Petri
Ferdinands
Pontstraße 134-136
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