Zehn Jahre „Aachener Krimitage“! Das war eigentlich als rundes Jubiläum für 2020 geplant. Aber es kam bekanntermaßen anders. Die in diesem Jahr halbierte Veranstaltergemeinschaft um die Buchhandlung Schmetz hat für diesen Herbst eine Art Sonderedition „Aachener Krimitage Spezial“ mit 15 Veranstaltungen zwischen dem 25. Oktober und 23. November auf die Beine gestellt. 2021 soll das Jubiläum aber nachgefeiert werden.
2011 hatten Beate Franzen von der Volkshochschule Aachen und Barbara Hoppe-Vennen (Buchhandlung Schmetz am Dom) die Idee zu den Aachener Krimitagen und das Format etablierte sich erfolgreich von Jahr zu Jahr mit der Verpflichtung renommierter Autorinnen und Autoren und ungewöhnlichen Veranstaltungsorten, ja, bezog auch andere Kulturgattungen wie Film und Theater mit in die Reihe der Lesungen ein.
Atmosphäre wird groß geschrieben
„Die Kooperationspartner sind in diesem Jahr auf die Hälfte geschrumpft,“ sagt Barbara Hoppe-Vennen, die einen großen Teil der Organisation schultert. In diesem Jahr dabei sind das Evangelische Erwachsenenbildungswerk mit ihrer Reihe „Cine-Cafe“ im Cinekarree und dem Film „Knives Out“. Mitveranstalter sind die VHS und die Stadtadtbibliothek sowie die Buchhandlungen Das Buch in Eilendorf und Jacobi’s Nachfolger. Veranstaltungsorte sind die Anna-Halle, Küchen Kochs und die Carolus Thermen. Und quasi als Premiere – Tusch! – das Alte Busdepot am Burtscheider Viadukt. „Das Alte Busdepot ist uns ein bißchen zugeflogen, da das Franz bis Ende des Jahres keine Veranstaltungen macht. Wir mussten daher umdisponieren. Mein Mann und ich kennen Gisela Warmke vom cambio carsharing gut, die uns spontan angeboten hatte, hier zu lesen. Die Toiletten dort sind bis Oktober eingebaut, aber es ist noch nicht beheizbar. Da lassen wir uns noch was einfallen. Wir freuen uns auf diesen schönen alten Industriecharme des Gebäudes.“ Lesen wird hier der Autor André Storm aus „Vorhang zu!“ am 30. Oktober.
Überhaupt wird Atmosphärisches bei den Lesungen der Krimitage groß mit geschrieben. Ein Garten-Krimi namens „Magnolienmord“ (28. Oktober) wird in der Anna-Halle mit einer „herbstlichen Blumendekoration vom Blumenladen Blütenreich geschmückt. Zusätzlich drucke ich noch großformatige Fotos von unserer blühenden Pracht-Magnolie gegenüber am Dom aus“, schildert Barbara Hoppe-Vennen ihre Event-Idee.
Häppchenweise Lesungen
Coronabedingt sprechen wir auch über die Halbierungen der Veranstaltungsplätze. In der Klangbrücke sind es maximal 100 Sitze, auch der Ballsaal wird aufgrund von Tischchen mit Wein und Häppchen bei der Lesung von Martin Walker nur für 100 Interessierte zur Verfügung stehen. Bei Schmetz am Dom verbleiben maximal 50 Stühle und die Buchhandlungen Das Buch in Eilendorf und Jacobi‘s Nachfolger nutzen externe Orte wie KüchenKochs oder die Klangbrücke.
Ein besonderer Abend verspricht die „Ladies Crime Night“ am 29. Oktober im Ludwig Forum. Die Aachener Autorin Ingrid Davis, Maren Friedlaender mit ihren Polit-Krimis und Elke Pistor im Genre des eher humoristischen Krimis treffen aufeinander und lesen wechselnd, moderiert von einem Mann, dem Eifelkrimi-Verleger und Autor Ralf Kramp. Barbara Hoppe-Vennen: „Alle sind den ganzen Abend zusammen auf der Bühne. Es wird nicht unbedingt reihum stattfinden aber es wird sicherlich auch ein Gespräch stattfinden. Aber das müssen wir mit den Damen im einzelnen noch abstimmen. Es soll ja ein unterhaltsamer und kommunikativer Abend werden. Letztlich geht es darum, dass sie alle ein bißchen aus dem Nähkästchen plaudern.“
Alle Autoren, Verlage und Buchhändler sind froh dass es wieder losgeht. Egal, wie man Literatur vor Publikum anbietet. Barbara Hoppe-Vennen: „In den Niederlanden gibt es fast ausschließlich Gesprächskreise. Da kommen die Autoren irgendwo hin und unterhalten sich mit den Leuten oder mit dem Moderator. In Frankreich sitzen die Autoren am Tisch und warten ob jemand kommt, der mit ihnen sprechen will und in den USA gibt es eher die Signierstunden, wo die Leute bis um die Ecke vom Block stehen um eine Unterschrift zu kriegen. Die klassische Autorenlesung ist was sehr deutsches.“ \ Richard Mariaux
„Aachener Krimitage Spezial“
diverse Orte
bis 23.11.
AM
RANDE
Der schwedische Krimistarautor Arnd Dahl spricht inzwischen hervorragend deutsch. Daher wird seine Lesung am 11. November auch mehr ein Gespräch mit dem Aachener Buchhändler Walter Vennen als seine Lesung des aktuellen vierten Falls von Berger & Bloms „Vier durch vier“ auf schwedisch und deutsch. \
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