Fast hell. Es geht um das Erinnern. Es geht um das Nichtdunkelwerden auf der Ostseeschiffsreise Richtung Sankt Petersburg. Es geht um das Unklare des Selbst und des anderen. Es geht um die Wende und Nachwendejahre. Fast hell. Eine ganz eigene Atmosphäre. Und die im Vielfältigen.
Alexander Osang lebt im Prenzlauer Berg in Berlin. Er spielt in seinem Roman mit der Autofiktion – wieviel ist wahr, wieviel erfunden? Gibt es die ostdeutsche Biografie?
Der Aufbau Verlag traut sich was und bringt diesen großartigen Roman zur Zeit der Lockdownschließung heraus, und genau aus diesem Grund gebührt ihm dieser besondere Hinweis.Im Mittelpunkt stehen der Erzähler und Uwe. In fast hellen Nächten fahren sie über die Ostsee, zusammen mit Uwes 80-jähriger Mutter. Der Autor und Reporter schreibt 30 Jahre Leben auf, immer wird es ein Doppelporträt. Die eigene Sehnsucht hat ihn selbst nach New York geführt, wie ein Ausdruck höchster Freiheit nach dem Fall der Mauer. Die Protagonisten begegnen sich auf einer Party in New York, gemeinsame Heimat Ostberlin.
Leserinnen und Leser verspüren den Drang des Erzählers, präzise seine Figuren zu beschreiben. Das schwule Leben Uwes, seine Liebhaber und so viele Orte sind ebenso packend wie das, was der Erzähler von sich selbst preisgibt.
Ein sehr besonderes Buch für alle, die sich für das interessieren, was Menschen aus ihrem Leben gemacht haben, oder wie wir zu denen wurden, die wir sind. \
Alexander Osang - „Fast hell“
Aufbau Verlag
237 Seiten
22 Euro
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