Renatus Töpke ist Drehbuchautor für Film und Fernsehen. Als Herausgeber einer Malbuchreihe mit Original Rock- und Metalcovern wird seine musikalische Vorliebe schnell offensichtlich. Das bestätigt auch seine Auswahl der fast 100 Dokumentationen über Rockmusik, die er für dieses Buch zusammengestellt hat. Natürlich kommt er nicht um „Woodstock“, die Mutter aller Musikfilme herum. D.A. Pennebaker’s Tourneefilm „Don‘t Look Back“ über Bob Dylan gehört natürlich ebenso in den Kanon legendärer Musikfilme wie „The Last Waltz“, das grandiose Allstar-Abschiedskonzert von The Band im Winterland in San Francisco. Weiter picke ich heraus: „Eight Days a Week“ über das turbulente Tourneeleben der Beatles, Dokus über Creation Records, Rio Reiser, Pulp, Debbie Harry, Coldplay, The Eagles, Klaus Voormann und Bruce Springsteen.
Gefühlte 80 Prozent des Buches sind jedoch den Genres Hardrock, Metal, Trash Metal und weiteren verwandten Nischen-Spielarten gewidmet. Wer hier nicht zuhause ist, der legt schnell ermüdet das Buch beiseite. Vermisst habe ich in dieser Zusammenstellung einiges. Zum Beispiel: „The Rise and Fall of Tower Records“ oder die wahnwitzige US-Tournee von Joe Cocker namens „Mad Dogs & Englishmen“, Jean-Luc Godards eigenwilligen Film über die Rolling Stones und auch „20 Feet from Stardom“. Dieser erhielt 2014 den Oscar als bester Dokumentarfilm und handelt vom Schicksal der für eine Tournee gecasteteten Backing-Sängerinnen auf der Bühne hinter den Stars. Auch dieser bleibt hier leider unerwähnt und hätte anstelle von Filmen über Twisted Sister, Death Angel, Raven, Pentagram, Celtic Frost, Krokus, Sodom uvm. einer breiteren Leserschaft Freude bereitet. \ rm
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