Gerade proben die Schauspielerinnen Mona Creutzer, Annette Schmidt und Eva Weissenböck unter der Regie von Boris von Poser „Orlando“ im Theater K. Zusammen begeben sie sich auf eine Erkundungsreise, die 300 Jahre umspannt. Das Bühnenbild von Maler Andreas Gehlhaar verleiht der Phantasiewelt des Romans einen bildlichen Rahmen. Boris von Poser gibt vorab einen ersten Einblick in das neue Stück.
Wer ist Orlando?
Orlando ist eine Phantasiegestalt, die von Virginia Woolf erfunden wurde. Sie entwickelt sich im Laufe von 300 Jahren von einem Mann zu einer Frau. Dabei beginnt die Entwicklung im Elisabethanischen Zeitalter und endet im 20. Jahrhundert. Der Roman bietet große Szenarien, wie Konstantinopel mit seinen Festen oder der Karneval in London. Da ist die Phantasie unseres Bühnenbildners gefragt.
Drei Frauen verkörpern Ihren Orlando. Wie ist das möglich?
Orlando ist aus der Liebesgeschichte und Freundschaft zwischen Virginia Woolf und Vita Sackville-West entstanden. In meiner Inszenierung spielen drei Frauen, die sämtliche Rollen übernehmen müssen. Jede der drei steht für eine andere Lebensphase von Orlando, das regt die theatralische Phantasie an und bietet die Möglichkeit zum Experimentieren.
Wie würden Sie ihre Aufgabe als Regisseur beschreiben?
In diesem Fall habe ich zunächst mit den drei Schauspielerinnen im Kopf eine erste Fassung erarbeitet, die wir dann gemeinsam auf den Proben dramatisiert haben. In der Arbeit versuchen wir unsere Phantasie zu bündeln, so dass die Zuschauer am Abend ein wenig Phantasie mit nach Hause nehmen.
Interview: Kira Wirtz
Foto: Ludwig Molf
16. 3. (Premiere)
„Orlando“ – ein Theaterprojekt nach Virginia Woolf
20 Uhr, Theater K
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