Passend zur Ausstellung des Künstlers Max Beckmann (1884-1950) im Suermondt-Ludwig-Museum zeigt das Theater K Lieder und Texte aus dem Beckmann-Kosmos. „Tingeltangel – eine Schaustellung aus dem Beckmannschen Figurenkabinett“ nennt das Theater K sein musikalisches Varieté, das auf der imposanten Marmortreppe des ehemaligen Stadtpalais spielt. „Tingeltangel“ scheint ganz aus den Bildern des Malers Max Beckmann entsprungen zu sein. Hoch und runter tanzen die vier Darsteller die steilen Stufen, beugen sich weit über das Treppengeländer, wagen mutige Charleston-Tanzschritte auf den glatten Stiegen. Und natürlich wird auch gesungen: Annette Schmidt mit ihrer tiefen Gänsehaut-Stimme in Smoking, glockenklar und voller Inbrunst Simone Schmitt in einem knappen Kleidchen mit vielen Fransen. Jochen Deuticke in Nadelstreifen-Outfit und schmierigem Haar sowie Falk Philippe Pognan als lebensfroher Verführer. Es sind Lieder aus der Zeit, zu denen Pianist Thomas Berndt in die Tasten des Flügels haut und das Publikum begeistert. Im „Tingeltangel“ finden die Vier eine Flucht vor dem Alltag, verschwinden in eine Prunkwelt fernab der Realität. In einer Revue aus Liedern und Texten von Zeitgenossen Beckmanns folgt das Theater K dem flanierenden Künstler durch die Kaschemmen der goldenen Zeiten Berlins, begleitet von Songs wie „Irgendwo auf der Welt“ (1932), „Jawohl, meine Herrn“ (1937), „Die Männer sind alle Verbrecher“ (1913) oder dem Gedicht „Schenk mir dein Herz für 14 Tage“ (1935) von Joachim Ringelnatz. Am Ende war das Publikum beschwingt und begeistert. kw
16., 17., 18.+23.12.
„Tingeltangel“
19.30 Uhr, Suermondt-Ludwig-Museum
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